Deutsche Umweltschützer drohen mit Klage wegen Änderung des Klimagesetzes 27/06/2024
- Ana Cunha-Busch
- 26. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit

Von AFP – Agence France Presse
Deutsche Umweltschützer drohen mit Klage wegen Änderung des Klimagesetzes
Deutsche Umweltorganisationen kündigten am Mittwoch in Berlin drei neue Verfassungsbeschwerden an, um die Bundesregierung zu mehr Engagement im Kampf gegen die globale Erwärmung zu zwingen.
Die Einwände werden erhoben, wenn Präsident Frank-Walter Steinmeier eine Änderung unterzeichnet, die das Klimaschutzgesetz schwächt, teilten Greenpeace, Germanwatch und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Berlin mit, wo sie die neuen Einwände zusammen mit Fridays for Future und anderen Organisationen vorstellten.
Die Novelle wurde im April vom Bundestag und im Mai vom Bundesrat verabschiedet und muss nun nur noch von Bundespräsident Steinmeier unterzeichnet werden, um in Kraft zu treten.
„Wir versammeln uns hier für die Verfassungsbeschwerde 2.0”, sagte Roda Verheyen, eine der Anwältinnen, die die Beschwerde eingereicht hat.
Im Jahr 2021 entschied das Verfassungsgericht in einer wegweisenden Entscheidung, dass die Regierung ihre Klimaschutzmaßnahmen verbessern müsse, um die Rechte künftiger Generationen zu schützen.
Diese Entscheidung stieß bei mehreren Umweltorganisationen auf Ablehnung, darunter auch bei einigen, die am Mittwoch in Berlin anwesend waren.
Verheyen sagte, das zentrale Problem und der Grund für die neuen Einwände seien die unzureichende Klimapolitik und die Novellierung des Klimaschutzgesetzes. „Es ist verfassungswidrig”, sagte der Anwalt. „Die sektoralen Ziele sind als sektorale Ziele abgeschafft worden. Damit ist der gesamte Reduktionspfad in Gefahr”, fügte er hinzu.
Luisa Neubauer von Fridays for Future bezeichnete die Klimapolitik der Regierung als heuchlerisch und kurzsichtig. „Die Koalition glaubt, dass sie die Menschen nur dann vor der Klimakatastrophe schützen muss, wenn sie zu einem Zeitpunkt eintritt, der ihr passt”, sagte sie.
Klimaschutz sei ein Menschenrecht, sagte Neubauer. „Solange die Regierung das missachtet, werden wir vor Gericht gehen”, fügte sie hinzu.
Die von den liberalen und wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten (FDP), einem Juniorpartner in der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz, geforderten Änderungen am Änderungsantrag sehen unter anderem vor, dass die Treibhausgasemissionsziele nicht mehr sektorspezifisch, sondern branchenübergreifend gelten sollen.
Das Gesamtziel Deutschlands, bis 2045 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, bleibt unverändert.
DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sagte, seine Organisation habe Steinmeier in einem juristischen Schreiben aufgefordert, die Novelle nicht zu unterzeichnen. Auf eine Anfrage der dpa erklärte das Büro von Steinmeier, die Novelle werde noch geprüft, ohne Einzelheiten zu nennen.
Vertreter einiger der am Mittwoch anwesenden Gruppen, darunter Germanwatch und Greenpeace, gaben an, dass sie ihre Einwände auch dann vorbringen würden, wenn die Änderung nicht in Kraft treten würde.





Kommentare