Deutschland blockiert Emissionszertifikate nach Betrugsverdacht in China 09/09/2024
- Ana Cunha-Busch
- 8. Sept. 2024
- 1 Min. Lesezeit

Von AFP - Agence France Presse
Deutschland blockiert Emissionszertifikate nach Betrugsverdacht in China
Die deutschen Behörden gaben am Freitag bekannt, dass sie die Ausgabe von Emissionszertifikaten an mehrere Unternehmen eingestellt haben, die verdächtigt werden, gefälschte chinesische Emissionsminderungsprojekte ins Leben gerufen zu haben.
Die Ermittlungen wurden nach Presseberichten über ein umfangreiches System von Emissionszertifikatsbetrug eingeleitet, an dem deutsche Ölunternehmen beteiligt waren, die an Klimaprojekten teilnahmen, von denen einige nie existierten.
In anderen Fällen entsprachen die angekündigten CO2-Reduzierungen nicht den tatsächlichen Einsparungen.
In den ersten sieben vom Umweltbundesamt (UBA) untersuchten Fällen wurden „schwerwiegende rechtliche und technische Unstimmigkeiten“ festgestellt. Im Vergleich dazu verstießen weitere acht Fälle gegen die Vorschriften für die Inbetriebnahme.
Die verweigerten Gutschriften entsprechen Emissionsreduktionen von 215.000 Tonnen CO2, die die Konzerne in ihren Klimabilanzen ausweisen wollten.
Die Namen der Unternehmen wurden nicht bekannt gegeben.
Die mutmaßlichen Verfehlungen betreffen ein seit Juli ausgesetztes Programm, das es deutschen Ölunternehmen ermöglicht, gesetzlich vorgeschriebene Klimaziele durch Umweltprojekte in China zu erreichen.
Von 69 Projekten müssen 40 noch vom UBA untersucht werden, bei 21 davon besteht ein starker Verdacht auf Unregelmäßigkeiten.
Im Juli führte die Berliner Staatsanwaltschaft eine Razzia in den Büros von Umweltprüfungsunternehmen durch, die möglicherweise an dem mutmaßlichen Betrug beteiligt waren.
Durch die Verschönerung ihrer Klimabilanzen konnten die Unternehmen nach Schätzungen des deutschen Biogasverbandes Bußgelder in Höhe von bis zu 4,5 Milliarden Euro (5 Milliarden US-Dollar) vermeiden.





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