EU will Pharma- und Kosmetikindustrie für Wasseraufbereitung zahlen lassen 11/04/2024
- Ana Cunha-Busch
- 10. Apr. 2024
- 1 Min. Lesezeit

Von AFP - Agence France Presse
EU will Pharma- und Kosmetikindustrie für Wasseraufbereitung zahlen lassen
Das EU-Parlament hat am Mittwoch ein Regelpaket verabschiedet, das die Pharma- und Kosmetikindustrie stärker an den Kosten für die Reinigung ihrer Abwässer beteiligen soll.
Mit 481 Ja-Stimmen, 79 Nein-Stimmen und 26 Enthaltungen hat das Europäische Parlament eine Ende Januar mit den Mitgliedstaaten erzielte Vereinbarung abgesegnet.
Mit dem Text, der die seit 1991 geltenden Vorschriften überarbeitet, wird die Schwelle, ab der Städte bis 2035 alle biologisch abbaubaren organischen Stoffe beseitigen müssen, bevor sie ihr gereinigtes Abwasser in die Umwelt einleiten dürfen, drastisch auf 1.000 Einwohner gesenkt.
Städte mit mehr als 150.000 Einwohnern müssen bis 2039 alle Stickstoff- und Phosphorverbindungen und bis 2045 eine Vielzahl von Mikroverunreinigungen entfernen.
Am wichtigsten ist, dass das Paket das Verursacherprinzip festschreibt, indem es der Pharma- und Kosmetikindustrie höhere Beiträge auferlegt.
Nach Angaben der EU stammen 59 Prozent der Mikroverunreinigungen in Wasseraufbereitungsanlagen von Arzneimittelherstellern und 14 Prozent von Kosmetikherstellern.
Diese beiden Sektoren sollen 80 Prozent der zusätzlichen Investitionen zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen tragen, die restlichen 20 Prozent werden von den Mitgliedsstaaten übernommen.
Ursprünglich wollte die Europäische Kommission, dass die Industrie die vollen Kosten trägt, doch auf Druck des Parlaments und der Industrielobbyisten hat sie ihre Forderungen zurückgeschraubt.
Das Paket muss noch offiziell von den EU-Mitgliedstaaten gebilligt werden.
Von Julien GIRAULT
jug/ob/eb/gv/rlp





Kommentare