Bundesregierung will Subventionen für erneuerbare Energien kürzen. 15/09/2025
- Ana Cunha-Busch
- 14. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Von AFP – Agence France Presse
Bundesregierung will Subventionen für erneuerbare Energien kürzen
Das Bundeswirtschaftsministerium schlug am Montag vor, die Subventionen für erneuerbare Energien zu kürzen. Dies sei Teil eines pragmatischeren Ansatzes für die grüne Energiewende, der von der Industrie gelobt, von Umweltaktivisten jedoch kritisiert wurde.
Wirtschafts- und Energieministerin Katharina Reiche stellte einen lang erwarteten Bericht vor, der von ihrem Ministerium in Auftrag gegeben wurde, und skizzierte Maßnahmen, die ihrer Meinung nach die Belastungen der schwächelnden europäischen Spitzenwirtschaft durch die Energiewende verringern würden.
„Die Energiewende kann nur durch mehr Pragmatismus und Realismus gelingen“, sagte die Ministerin von der CDU von Bundeskanzler Friedrich Merz.
„Energiepolitische Entscheidungen dürfen nicht zu Fehlinvestitionen oder Überregulierung führen, sondern müssen sich am Markt orientieren.“
Ein Schwerpunkt ihrer Überlegungen lag auf den Subventionen für erneuerbare Energien. Diese müssten regelmäßig auf ihren wirtschaftlichen Nutzen überprüft und auf das notwendige Maß reduziert werden, sagte sie.
Der Bericht des Beratungsunternehmens BET und des EWI-Instituts stellte fest, dass erneuerbare Energien manchmal mehr Strom liefern als benötigt, in sonnen- und windarmen Zeiten jedoch zu wenig.
Die Lücke muss dann mit fossilen Brennstoffen geschlossen werden.
Insbesondere wurde die Abschaffung der Solarstromförderung gefordert, die eine feste Vergütung garantiert.
Dies stellt eine deutliche Abkehr von der vorherigen deutschen Koalition dar, in der die Grünen das Wirtschaftsministerium führten und die Förderung erneuerbarer Energien ein wichtiges Instrument zur Beschleunigung der Energiewende war.
Reiche, dessen Partei seit Mai in einer Koalition mit der Mitte-Links-SPD an der Regierung ist, betonte am Montag jedoch, dass die Regierung dem aktuellen Ziel verpflichtet sei, den Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch bis 2030 auf 80 Prozent zu erhöhen.
Deutschland strebt bis 2045 Treibhausgasneutralität an.
Zu den weiteren Empfehlungen gehörten der Abbau übermäßiger Regulierung und die konsequente Berücksichtigung der Kosten bei der Planung des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien.
Der führende Industrieverband BDI lobte den Bericht als Grundlage für deutliche Effizienzsteigerungen im Energiesystem.
„Dadurch wird es möglich, Finanzierbarkeit, industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität zu vereinen“, hieß es in einer Erklärung.
Die Nichtregierungsorganisation Umwelthilfe Deutschland warf Reiche – der ebenfalls den Bau weiterer Gaskraftwerke vorgeschlagen hat – jedoch vor, sich auf „die kurzsichtigen Vorschläge der Gaslobby“ zu verlassen.
Vorschläge zur Kürzung der Subventionen „laufen auf den Abbau wichtiger Förderprogramme hinaus“, so die Organisation in einer Erklärung.
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