Japan lockert Waffengesetze angesichts steigender Bärenangriffe. 01/09/2025
- Ana Cunha-Busch
- 31. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Von AFP - Agence France Presse
Japan lockert Waffengesetze angesichts steigender Bärenangriffe
Japan hat am Montag die Waffengesetze gelockert und Jägern den Einsatz von Gewehren in bebauten Gebieten erleichtert, nachdem die Zahl der Bärenangriffe zugenommen hatte.
In Japan werden aufgrund von Faktoren wie Bevölkerungsrückgang und Klimawandel immer mehr wilde Bären in Wohngebieten gesichtet.
Seit April dieses Jahres wurden in Japan vier Menschen von Bären getötet, zuletzt ein Wanderer im August auf Hokkaido. Dutzende weitere wurden verletzt.
Im Juli wurde eine Frau nach einem Bärenangriff vor einer Behinderteneinrichtung am Rande der nordjapanischen Stadt Kitaakita bewusstlos.
Im selben Monat mussten Golfer bei einem Turnier den Platz nach einer Bärensichtung meiden. Im Juni wurde ein Bär auf der Landebahn eines Regionalflughafens gesichtet.
Japan ist für seine strenge Waffenkontrolle bekannt. Der Einsatz von Jagdgewehren ist nur nach polizeilicher Genehmigung erlaubt.
Ab Montag können Stadt- und Gemeindebeamte Jägern jedoch in Notfällen den Einsatz von Gewehren gestatten, nachdem sie die Sicherheit der Anwohner gewährleistet haben.
Im letzten Haushaltsjahr bis März 2025 – so viele Zahlen werden in Japan gezählt – wurden 85 Menschen von Bären angegriffen, drei davon getötet.
Im gleichen Zeitraum wurden 5.136 Bären getötet, gegenüber über 9.000 im Jahr zuvor.
Ländliche Entvölkerung und der Klimawandel, der die Nahrungsaufnahme und den Winterschlaf der Bären beeinträchtigt, führen laut Experten dazu, dass sich mehr Tiere den Städten nähern.
Die Zunahme verlassener Bauernhöfe aufgrund des Bevölkerungsrückgangs in Japan hat auch dazu geführt, dass die Grenzen zu Wildnisgebieten verschwimmen.
Ein weiterer Faktor, der durch die alternde Bevölkerung verursacht wird, ist ein Rückgang der Zahl der Jäger.
In den letzten Jahren wurden sogar in der Region Tokio Bärensichtungen gemeldet.
Letzten Monat wurde Berichten zufolge ein Mann beim Angeln in einem Fluss in einem bergigen Teil des Stadtgebiets angegriffen.
Laut dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK wurden in diesem Jahr in Japan mindestens 39 Bären in oder in der Nähe von Grundschulen, Mittelschulen und weiterführenden Schulen gesichtet.
kh/stu/rsc





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