WWF: Wildtierrückgang in Kanada „schwerster“ seit Jahrzehnten. 23/09/2025
- Ana Cunha-Busch
- 22. Sept.
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Von AFP - Agence France Presse
WWF: Wildtierrückgang in Kanada „schwerster“ seit Jahrzehnten
Die Artenvielfalt in Kanada ist im letzten halben Jahrhundert um 10 Prozent zurückgegangen, Hunderte Arten sind vom Aussterben bedroht, so der World Wildlife Fund (WWF) in einem Bericht vom Montag.
„Im Durchschnitt entwickelt sich jede Artengruppe – Vögel, Fische, Säugetiere, Reptilien und Amphibien – in die falsche Richtung“, erklärte der WWF in einer Erklärung anlässlich der Veröffentlichung des Living Planet Report 2025 für Kanada.
Während sich bestimmte Populationen, wie beispielsweise die des Seeotters, erholen, verzeichneten 52 Prozent aller für den diesjährigen Kanada-Bericht untersuchten Arten einen Rückgang, darunter auch die seltene Schnee-Eule, so die Naturschutzorganisation.
„Dies ist der stärkste Rückgang, den wir seit Beginn der Berichterstattung beobachtet haben“, schrieb James Snider, Vizepräsident des WWF für Kanada.
Der WWF gab an, dass die Artenvielfalt in Kanada zwischen 1970 und 2022 um 10 Prozent zurückgegangen sei.
Arten, die in Kanada weltweit als vom Aussterben bedroht gelten, wie der Nordkaper und die Lederschildkröte, gingen laut Bericht um 43 Prozent zurück.
Regionen wie der boreale Wald mit geringerer menschlicher Präsenz verzeichneten geringere Rückgänge, während die Lebensräume in Kanadas Grasland um 62 Prozent schrumpften.
Im vergangenen Jahr meldete der WWF einen weltweiten Rückgang der Wildtierpopulation um 73 Prozent seit 1970.
Naturschutzexpertin Jessica Currie, die an dem Bericht mitgearbeitet hat, erklärte gegenüber AFP, dass die Lebensraumverringerung – hauptsächlich aufgrund der Ausweitung der Landwirtschaft – „eine der Hauptursachen für den Verlust der Artenvielfalt“ sei.
Der Bericht weist auf Kanadas wirtschaftliche Abhängigkeit von seinen enormen natürlichen Ressourcen hin, fordert aber gleichzeitig, dass der Naturschutz bei der Planung von Industrie- und Infrastrukturprojekten im Vordergrund stehen muss.
Ein erfolgreiches Beispiel seien Projekte zur Reduzierung des Schiffslärms zum Schutz der Walpopulationen vor der kanadischen Westküste.
Der WWF wies darauf hin, dass Maßnahmen zur Umkehr des Populationsverlusts bereits im Global Biodiversity Framework (GBF) festgelegt seien, das 2022 auf der COP 15 in Montreal unterzeichnet wurde.
Kanada will diese Ziele erreichen, indem es bis 2030 30 Prozent seiner Landflächen und Ozeane schützt und 30 Prozent der degradierten Flächen wiederherstellt.
gr/bs/sla





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